Auf dem Gelände des Tschirmaer Pfarrhofes stand eine alte, sehr baufällige Scheune. Schon seit längerem hatten wir den Traum, dort eine Bühne zu haben für kulturelle Veranstaltungen unterschiedlicher Art. Das scheiterte aber bisher am Zustand der Scheune. Mit dem Förderprogramm „Landkultur“ rückte das nun in greifbare Nähe. 

Hier sollte ein Begegnungsort entstehen.

Wir wollen Kultur in ihrer kommunikativen und vernetzenden Funktion ins Dorf holen. Dabei geht es uns um beteiligende Formen, vor allem um Mitwirkung und eigenes Kulturschaffen der Teilnehmenden.

Wir zielen auf Integration von gesellschaftlichen Randgruppen und Erweiterung unserer Horizonte.

Dazu braucht es neben der vorhandenen Kirche einen anderen Ort, der niedrigschwellige Angebote schafft, auch für Menschen, die nicht kirchlich gebunden sind.

Die gute Vernetzung der Kirchgemeinde mit Musikern und bildenden Künstlern der Region, aber auch mit Kindergärten und Schulen, mit Theater- und Erlebnispädagogen wollen wir nutzen, um das Angebot „Kultur ohne Schwelle“ zu etablieren.

Dazu musste zunächst die alte Pfarrscheune gesichert und damit nutzbar gemacht werden (Erneuerung der Fundamente, Sanierungsarbeiten an der Holzkonstruktion, Fachwerksanierung, neuer Fußboden, Elektroarbeiten, Dach). Wir danken an dieser Stelle herzlich allen, die an der Sanierung beteiligt waren!

Nun steht die Scheune wieder und keiner läuft mehr Gefahr, sich zu verletzen. Es gibt einen Zugang, der tatsächlich „ohne Schwelle“ ist, wie es im Namen des Vorhabens heißt.

Die Scheune ist eingerichtet. Veranstaltungstechnik wurde eingebaut (Licht- und Tontechnik).

Die Scheune hat sich schon in den ersten (coronabedingt „kleinen“) Veranstaltungen als gut nutzbar für unsere kulturellen Zwecke herausgestellt. Mal ganz abgesehen davon, dass sie wunderschön geworden ist. Alte Gefache und alte Balken neben erneuerten. Überhaupt wurde nur erneuert, was auch sein musste. Wir wollten den Charakter der alten Pfarrscheune erhalten und das ist auch gelungen.

Es gibt eine Gruppe Ehrenamtlicher, die sich um die Belange der Kulturscheune kümmern.

 

„Ottos Scheune“, wie sie inzwischen heißt, wird auch weiterhin rege genutzt werden. Viele Menschen, die hier her kommen, staunen über dieses schöne Gebäude und die gute Ausstattung, die vieles ermöglicht.

Hier ist Kultur erlebbar, zu einem großen Teil „selbstgemacht“, Menschen aus dem ländlichen Raum entdecken und präsentieren ihre Fähigkeiten. Begegnung wird beim gemeinsamen Kunstschaffen zwanglos möglich. Unterschiedliche Kulturangebote schaffen gemeinsames Erleben und Feiern. 

Bilder von der Sanierung 2019-2020

Fotos: Alexander Schwarze, Beate Stutter, Robert Meyer

Einweihungsfeier am 06.06.2022

Fotos von Ulrich Süß

Am 6. Juni 2022 war es endlich soweit: Ottos Scheune wurde festlich eingeweiht! Und das mit allerhand neugierigem Besuch, der sich an einem bunten Angebot an Essen, Unterhaltung und Kultur erfreuen durfte. Zu Beginn wurde allen Mitwirkenden gedankt, die an der Entstehung dieses wundervollen Ortes beigetragen haben. Den Nachmittag über gab es Vieles zu entdecken: eine Kunstausstellung in der Scheune von einer regionalen Künstlerin, verschiedenste Leckereien, Bastelangebote, ein Kletterparcours, eine Hüpfburg, verschiedene musikalische Beiträge, eine Kronenleuchter-Versteigerung, ein zauberhaftes Puppentheater, dass nicht nur die kleinen Leute in den Bann zog und natürlich die Scheune selbst, auf die wir mächtig stolz sind! Es war ein rundum gelungenes und gesegnetes Fest mit tollen Begegnungen, vielen strahlenden Gesichtern und mit vielen Zukunfts-Wünschen für Ottos Scheune, die hoffentlich alle in Erfüllung gehen.